INTERPOLAR

INTERventional POLypharmacy – drug interActions – Risks

Vor allem ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Dies kann zu unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen und Wechselwirkungen führen. Die Folgen können zusätzliche Krankheitsbilder und Therapienotwendigkeiten sein. Einschlägige arzneimittelbezogene Probleme werden oft unterschätzt und sind häufig die Ursache für Morbidität und Mortalität von Patienten im Krankenhaus. In dem konsortiumsübergreifenden Anwendungsfall INTERPOLAR arbeiten die vier Medizininformatik-Initiative Konsortien DIFUTURE, HiGHmed, MIRACUM und SMITH gemeinsam an der Entwicklung von IT-Lösungen für die Prävention von Arzneimittelinteraktionen. Die Projektkoordination liegt in der Verantwortung des SMITH Konsortialbüros.

Der Anwendungsfall INTERPOLAR konzentriert sich auf die algorithmusbasierte Identifizierung von Hochrisikopatienten mit Medikationsproblemen. Mithilfe der IT-Infrastruktur der Medizininformatik-Initiative können Krankenhausapotheker:innen diese Patienten für die Beurteilung identifizieren. Ein IT-gestützter Risiko-Score wird den Apothekern helfen, Risikopatienten schneller zu finden und so die Arzneimittelsicherheit zu verbessern. Studien sollen die Wirksamkeit der IT-gestützten Risikobewertung bei der Verringerung medikamentenbedingter Probleme belegen.

Das vierphasige Projekt beginnt mit der Schaffung der technischen Voraussetzungen in den beteiligten Rechenzentren. Anschließend wird eine Interventionsstudie mit über 90.000 Patienten in acht Universitätskliniken durchgeführt. Im Anschluss daran werden sieben weitere Krankenhäuser an einer abschließenden Studie mit 30.000 Patienten teilnehmen, um festzustellen, ob INTERPOLAR außerhalb eines traditionellen Studiensettings wirksam ist. Schließlich werden die gesammelten Daten zur Verfeinerung der Algorithmen und zur Entwicklung von Vorhersagemodellen genutzt.