Das PM4Onco-Projekt hat das Ziel, eine langfristige Infrastruktur zur Integration und Auswertung von Forschungs- und Versorgungsdaten zu schaffen, um die Implementierung der personalisierten Krebstherapie in der klinischen Praxis voranzutreiben.
PM4Onco, was für “Personalisierte Medizin für die Onkologie” steht, bezieht sich auf neue Therapien, die den Krebs gezielt anhand seiner individuellen Eigenschaften bekämpfen. Um diese Therapien umzusetzen, werden umfassende Informationen über den Krebs und die Patienten sowie aktuelle Forschungsergebnisse benötigt. Das Projekt zielt darauf ab, den Fluss dieser Daten zu den onkologischen Zentren zu verbessern, wo personalisierte Behandlungen überwiegend stattfinden. Im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) soll eine Dateninfrastruktur aufgebaut werden. Das Ziel besteht darin, Daten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen, zu harmonisieren, zu analysieren und in geeigneter Form bereitzustellen, um Therapieentscheidungen der Ärzte im Molekularen Tumorboard zu unterstützen.
Das Molekulare Tumorboard dient als Plattform, auf der ein interdisziplinäres Team aus medizinischen und nicht-medizinischen Experten alle verfügbaren Informationen über den betroffenen Patienten und seinen Tumor diskutiert und letztendlich individuelle Empfehlungen für die effektivste Therapie gibt.
Derzeit liegen die relevanten klinischen und biomedizinischen Daten in verschiedenen Systemen (Kliniken, Radiologie, onkologische oder allgemeinmedizinische Praxen, Krankenversicherungen) verstreut und oft in unterschiedlichen Formaten vor. Dies erschwert ihre Nutzung für die personalisierte Behandlung.
PM4Onco beabsichtigt, langfristig ein Netzwerk von 23 onkologischen Zentren mit den maßgeblichen medizinischen Einrichtungen in ihren jeweiligen Regionen aufzubauen. Dabei verbleiben die Daten an ihren aktuellen Speicherorten und werden digital integriert, um eine bessere Vernetzung und Unterstützung bei Entscheidungen zu ermöglichen, ohne dass die Daten physisch verschoben werden müssen.